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In Privathaushalten werden zwei Formen von
Staubsaugern für die Bodenreinigung eingesetzt:
- Handstaubsauger bestehen quasi aus einem Stück:
Saugrohr, Motorfiltereinheit und Handgriff sind
direkt miteinander verbunden. Handstaubsauger sind
handlich, haben eine gute Saug- und Filterleistung,
einen geringen Platzbedarf und sind damit vor allem
für kleinere Wohnungen oder als Zweitgerät
geeignet. Nachteile: Der Aktionsradius ist kleiner
als bei Bodenstaubsaugern. Der Filterbeutel muss häufiger
gewechselt werden, da er nur ein geringes
Fassungsvermögen hat, was für höhere
Betriebskosten sorgt.
- Bodenstaubsauger: Über das Teleskoprohr
und den Saugschlauch wird die Luft angesogen und zur
Motor-Filter-Einheit geleitet. Bodenstaubsauger
haben eine sehr große Saugleistung und eine sehr
gute Filterleistung und sind für den Einsatz in größeren
Wohnungen konzipiert.
Funktionsweise eines Staubsaugers: Der Motor
erzeugt Unterdruck und damit einen Saugstrom. Die
angesogene, staubbeladene Luft wird über ein
mehrstufiges Filtersystem gereinigt und anschließend
wieder nach außen geleitet. In den meisten Geräten
wird die Staubbeuteltechnik eingesetzt.
Die Filterung findet im Wesentlichen in 3 Bereichen
statt:
- Die Hauptfilterung der staubbeladenen Luft
erfolgt durch mehrlagige Filterbeutel aus Papier
oder Hightec-Vlies, welche den Staub zurückhalten.
Das Material sollte möglichst viel Staub zurückhalten,
ohne dabei die Saugleistung des Gerätes zu beeinträchtigen.
Allerdings läßt die Saug- und Filterleistung des
Staubsaugers mit zunehmender Füllung des
Filterbeutels nach.
- Ein Kunststoffvlies dient als Motorschutzfilter
und sorgt dafür, dass in diesen keine
Schmutzteilchen gelangen und er auch nicht heiß
laufen kann.
- Abluftfilterung: Bevor die Luft wieder nach
außen abgegeben wird, wird diese durch
Mikrofilter
oder
Schwebstoff-Filter (S-Klasse)
(z.B.
HEPA-Filter
) geleitet, so dass nur gereinigte Luft das Gerät
wieder verlässt. Nur Schwebstofffilter können
allergieauslösende Stoffe, wie Bakterien, Viren und
Milbenkot binden. Deshalb sollten vor allem
Allergiker darauf achten, dass das Gerät entweder
serienmäßig mit
HEPA-Filter
ausgestattet ist oder sich damit nachrüsten lässt.
Es sind auch Modelle auf dem Markt, die statt des
Staubbeutels sogenannte Zyklon-Technik einsetzen.
Prinzip: In einem Plastikbehälter wird die Luft
zum Rotieren gebracht; durch die Zentrifugalkraft werden
Schmutzpartikel nach außen geschleudert und landen in
einer dafür vorgesehenen Staubbox. Vorteil: die
Benutzung von teuren Filtertüten entfällt. Nachteil:
die Entleerung der Box ist unangenehm und sollte im
Freien erfolgen. Die Abluftfilterung findet über Mikro-
oder
HEPA-Filter
statt.
Kaufkriterien:
- Die Motorleistung ist in der Regel
stufenlos einstellbar und reicht bei Spitzenmodellen
bis zu 2000 Watt. Die Motorleistung gibt allerdings
nur an, wie viel Strom das Gerät aus der Steckdose
zieht. Entscheidend für das Saugergebnis ist nicht
die Motorleistung, sondern die Saugleistung, welche
direkt an der Bodendüse gemessen wird.
- Die Saugleistung liegt mit 240-450 W
deutlich unter der Motorleistung. Eine höhere
Motorleistung bedeutet nicht auch gleichzeitig eine
höhere Saugleistung, die Saugleistung ist vielmehr
vom Bürstenkopf, dem Saugrohr und der Gestaltung
der Luftwege abhängig. Der Großteil der Saugkraft
(75-90%) geht auf dem Weg vom Motor über den
Saugschlauch bis zur Bodendüse verloren. Hersteller
versuchen dies durch eine ausgeklügelte Führung
des Luftstroms zu vermeiden. Entscheidender Faktor
ist auch Lage und Lauf der Bodendüse. Nicht immer
ist der Staubsauger mit der höchsten Saugleistung
die beste Wahl, denn die Bodendüse lässt sich mit
zunehmender Laufleistung immer schlechter vom Boden
abheben und das Betriebsgeräusch nimmt zu. Ab 250 W
Saugleistung kann man gute Reinigungsergebnisse
erwarten, die Spitzenwerte liegen zur Zeit bei 450
W.
- Die Regulierung der Saugleistung kann mit Nebenluft
über einen Schieberegler am Teleskoprohr, elektronisch
oder automatisch erfolgen. Die elektronisch
gesteuerte automatische Regulierung passt die
Saugleistung den jeweiligen Gegebenheiten an und
verringert so das Laufgeräusch des Staubsaugers und
reduziert den Stromverbrauch.
- Betriebsgeräusch: Je höher die
Saugleistung umso lauter das Betriebsgeräusch;
einige Hersteller weisen darauf hin, wenn es sich um
ein leises Modell handelt.
- Anschluß des Saugschlauchs am Gerät:
Schlauch sollte leicht und um 360° drehbar sein.
- Leichtgängige und flexible Lenkung
des Motor-Filter-Teils.
- Für einen größeren Aktionsradius benötigen
Sie eine Kabellänge zwischen 10 und 13 m.
- Handhabung: Sind die Tasten bzw. Knöpfe
gut erreichbar und leicht bedienbar?
- Das Teleskoprohr sollte für Personen mit
unterschiedlicher Körpergröße individuell
einstellbar sein.
- Abstell- und Parkhilfe für kurze
Arbeitsunterbrechungen und zur Aufbewahrung.
- Filtersystem: Alle Modelle sind inzwischen
mit Mehrfachfiltern ausgestattet; verbessertes
Material bei den Filterbeuteln und Einsatz von
Mikrofilter
n haben die Qualität der abgegebenen Luft in den
letzten Jahren deutlich verbessert. Für Haushalte,
in denen keine Hausstauballergiker wohnen, sind
Modelle mit
Mikrofilter
n in der Regel ausreichend. Allergiker dagegen
sollten auf eine Ausrüstung des Staubsaugers mit
Schwebstoff-Filtern achten (z.B.
HEPA-Filter
). Inzwischen werden schon einige Staubsaugermodelle
mit waschbaren
HEPA-Filter
n angeboten, das entlastet den Geldbeutel.
- Das Staubrückhaltevermögen ist neben der
Filtertechnik ein ebenso wichtiges Kriterium für
Allergiker. Die besten Filter nützen nämlich
nichts, wenn das Gehäuse selbst undicht ist und
Schmutzpartikel entweichen können. Hersteller wie
Miele und Bosch bieten Geräte an, die nicht nur über
HEPA-Filter
technik verfügen sondern auch über eine dichte Gehäusekonstruktion
und von entsprechenden Instituten als "für
Allergiker geeignet" zertifiziert wurden.
- Filtergröße: Das nutzbare Filtervolumen
reicht von 3 Litern bei Kompaktgeräten bis zu 6
Litern bei Standardgrößen.
- Staubfüllanzeige: zeigt an, wenn der
Filterbeutel wieder ausgewechselt werden muss.
- Auf den Lieferumfang bzw. das verfügbare
Sonderzubehör achten: Umschaltbare Bodendüse,
Polster- und Fugendüse sind meist im Lieferumfang
enthalten; einige Hersteller liefern die Geräte zusätzlich
mit Möbelpinsel, Elektrobürsten usw. aus.
- Eine umlaufende Möbelschutzleiste am Gehäuse
des Bodenstaubsaugers schützt die Möbel vor Macken
und Kratzern.
- Gesamtgewicht des Staubsaugers beachten,
wenn das Gerät viel getragen werden muss.
- Geräte für spezielle Bedürfnisse: viele
Hersteller bieten Modelle für bestimmte Zielgruppen
an: Für die Anwendung auf Parkett verfügen diese
Geräte über spezielle Hartbodendüsen und weiche
Laufrollen. Für Hunde- und Katzenbesitzer gibt es
saugstarke Modelle mit Aktivkohle-Filtern zur
Geruchsverringerung und speziellen Tierhaarbürsten.
Auf allergikergeeignete Modelle wurde bereits
hingewiesen.
Hinweise zur Staubsaugerpflege:
- Filterbeutel rechtzeitig wechseln. Wenn die Füllmenge
den Luftstrom behindert, sinkt die Saugleistung ab.
- Beutel spätestens nach drei Monaten wechseln,
sonst kann es zu unangenehmen Gerüchen kommen.
- Wenn größere Mengen Feinstaub (z. B. Zementstaub
oder Gips nach Handwerkerarbeitenaufsaugen)
aufgesaugt wurden, sollte der Beutel sofort
gewechselt werden. Denn hier können schon kleine
Mengen den Luftstrom und die Ansaugleistung
vermindern.
- Nach jedem 3. Beutel möglichst auch den
Mikrofilter
wechseln.
- Abluft- und Motorfilter regelmäßig erneuern.
- Bürsten und Düsen nach dem Saugen mit dem
Saugrohr reinigen.
- Auf keinen Fall Feuchtigkeit aufsaugen, das kann
den Motor schädigen.
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